Pressemitteilung

Berlin, 1. Dezember 2022

Evarist Adam Weber – Portrait-Fotografie wiederentdeckt

Leihgabe eines ikonischen Portraits – Der Sammler und Designforscher Torsten Bröhan stellt das ikonische Portrait des Künstlers Evarist Adam Weber (1887–1968), eine Fotografie von Hugo Erfurth (1874–1948), für die Ausstellung im Bonner August Macke Haus zur Verfügung.

Das Bild zeigt einen jüngeren Herrn im dreiviertel Profil, der mit seinen glatt zurückgekämmten Haaren, mit Einglas im rechten Auge, weißem Kragen, Krawatte und dunkler Jacke eine strenge und elegante Erscheinung abgibt. Es handelt sich um den Künstler Evarist Adam Weber (1887–1968), der meist als E.A. Weber signierte. Er war als Maler, Grafiker und Kunsthandwerker aktiv. Vor allem seine expressionistischen Holzschnitte und seine Motorsport-Gemälde sind bekannt.

Evarist Adam Weber - Expressionismus und Motorsport

Weber wurde 1887 in Aachen geboren, lebte später aber vor allem in Bayern, in Garmisch-Partenkirchen, in München und am Ammersee. Nach seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie begann er seine Laufbahn mit impressionistischen Landschaftsgemälden unter dem Einfluss von Cezanne. Später wandte er sich dem Expressionismus zu und schuf zahlreiche Holzschnittfolgen, die er als Mitglied der Vereinigung „Das Junge Rheinland“ und auf Ausstellungen in Bayern und Österreich zeigte.

Grafik, Zeichnungen und Gemälde von Evarist Adam Weber tendieren in den 1920er Jahren in eine eher sachliche Richtung, er verband expressionistische Formen zunehmend mit den Motiven der Neuen Sachlichkeit. Eine Besonderheit ist seine Begeisterung für den modernen Sport, er war passionierter Motoradfahrer und beschäftigte sich auch künstlerisch mit Motorsport-Motiven. Dabei entstanden nicht nur zahlreiche Gemälde und Grafiken mit entsprechenden Motiven, sondern auch Bronzeplaketten. Die Hinwendung zum Kunsthandwerk verstärkte sich Ende der 1920er Jahre. 1931 gründete er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Gertraud Heubach (1895–1962) die Kunsthandwerklichen Werkstätten Weber-Heubach. In den folgenden Jahren waren sie mit ihren Leder- und Textilarbeiten, mit Schmuck und geritzten Gläser regelmäßig Teil der renommierten Leipziger Grassi-Messen.

Hugo Erfurths Portrait-Fotografie von Evarist Adam Weber entstand 1919, anlässlich einer Reise nach Dresden.

Erfurth unterhielt dort seit 1906 in der Zinzendorfstraße 11, im ehem. Palais Lüttichau, sein Fotostudio, bis er 1934 nach Köln übersiedelte. Das Bild ist unten rechts signiert und datiert durch Einritzung in die Platte vor dem Abzug: „Hugo Erfurth 1919“. Der Abzug ist auf ein Büttenpapier montiert, das rechts unten den blindgeprägten Atelierstempel Erfurths trägt. Bei der Fotografie handelt es sich vermutlich einen Bromölpigmentdruck, eine Technik die Hugo Erfurth gern verwendete und mit der er hochqualitative Unikate hervorbrachte.

Hugo Erfurth gilt zur Recht als einer der bedeutendsten Porträtfotografen seiner Zeit. Die Leihgabe von Torsten Bröhan zeigt ein frühes Portrait des Künstlers Evarist Adam Weber.

Nach seiner Lehre beim Dresdner Hofphotographen Wilhelm Höffert übernahm er 1896 das Atelier J. S. Schröder in der Dresdner Johannstadt. 1906 erwarb er das Palais Lüttichau in der Dresdner Pirnaischen Vorstadt und richtete dort sein eigenes Studio ein. Bis 1914 war er parallel für den Unterricht in Fotografie an der Leipziger Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe beauftragt. Sein 1934 mit der Übersiedlung nach Köln eröffnetes Atelier wurde 1942 bei der Bombardierung der Stadt zerstört. Hugo Erfurth ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg am Bodensee nieder und verstarb dort 1948.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog-Buch:

Ina Ewers-Schultz, Klara Denker-Nagels, Walter Lehnert (Hrsg.): Evarist Adam Weber. Wiederentdeckt. Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, zwischen freier und angewandter Kunst. Museum August Macke Haus, Bonn 2022. (ISBN 978-3-942423-11-3)

 

Evarist Adam Weber. Wiederentdeckt. – Zwischen Expressionismus und neuer Sachlichkeit, zwischen freier und angewandter Kunst

1. Dezember 2022 – 25. Mai 2023

 

Museum August Macke Haus

Hochstadenring 36, 53119 Bonn

Öffnungszeiten: DO 11 – 19 Uhr; FR, SA, SO und Feiertage 11 – 17 Uhr

 



Details

Pressekontakt:

Christoph Janik
030 / 20 67 16 40
presse@torsten-broehan.de

Pressebilder:


Quellenangabe:
Bröhan Design Foundation, Berlin

Bildervorschau:

Hugo Erfurth: Portrait Evarist Adam Weber, 1919, Bröhan Design Foundation

Evarist Adam Weber – Portrait-Fotografie wiederentdeckt

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